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Denkmal für die Berg- und Hüttenleute des Mansfelder Landes
Errichtet im Jahre 2000 in der Lutherstadt Eisleben vom Verein Mansfelder Berg- und Hüttenleute e.V.
aus Anlaß des Beginnes der Kupfergewinnung vor 800 Jahren .
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Beschriftungen der Stele des Berg-und Hüttendenkmals Zusammengestellt vom Mitglied des VMBH, Dipl.Ing. Obering W. Klette |
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In 800Jahren wurden in den Mansfelder / Sangerhäuser Bergbaurevieren insgesamt: ca. 110 Millionen Tonnen Kupferschiefer gefördert und daraus 2,6 Millionen Tonnen Kupfer sowie 15.000 Tonnen Silber ausgebracht Die geförderte Erzmenge von 110 Millionen Tonnen ergäbe eine Mauer rund um den Erdball mit einem Querschnitt von 1m2. Das in dieser Zeit produzierte Kupfer von 2,6 Mill.Tonnen , entspräche einem Kupferring rund um den Erdball mit einem Durchmesser von 9,6cm. Das in dieser Zeit produzierte Silber , etwa 15.000 Tonnen entspräche einen Silberring rund um den Erdball mit einem Durchmesser von 6,7mm. Die übrigen Wertkomponenten des Kupferschiefers : Neben Kupfer und Silber enthält der Kupferschiefer eine Vielzahl von anderen Elementen. Für über 50 Elemente liegen quantitative Angaben vor. An diesem polymetallisch vererzten Kupferschiefer haben Generationen von Hüttenleuten gerungen, seine geringen Metallinhalte auszugewinnen und maximal zu nutzen, oftmals dabei Pionierarbeit leistend, als andernortes noch Reste mittelalterlicher Alchimie die Vorstellungswelt beherrschten. Insgesamt hat der Kupferschiefer 20 Elemente in technisch verwertbarer Form oder in einer für die Weiterverarbeitung hoch angereicherten Form hergegeben, eines davon, das Gallium , nur während kurzer Zeit und in geringen Mengen. Rechnet man hierzu noch Arsen und Antimon, deren geringe Mengen, angereichert in Zwischenprodukten zur Weiterverarbeitung an andere Hütten abgegeben worden sind, und betrachtet man auch den Kohlenstoff des Schiefers, der, zu Kohlenmonoxid umgewandelt, im Gichtgas der Energieerzeugung diente, als genutzten Bestandteil, so erhöht sich die Zahl der Elemente auf 23. Damit stehen der Kupferschiefer als Lieferant und sein Verhüttungsgang zur Ausgewinnung dieser Elemente als weltweite Einmaligkeit da, von keiner großtechnisch ausgebeuteten Lagerstätte und von keinem auf einem Rohstoff basierenden Hüttenprozess auch nur annähernd erreicht.
Zeittafel zur Gewinnung der Wertkomponenten aus Kupferschiefererz
1. Kupfer um 1200 2. Silber nach 1200 3. Nickel um1200 Legierungsbestandteil des Garkupfers, 1856 als Nickel sulfat aus Krätzkupfer, 1882 aus dem Elektrolyten der Elektrolyse auf der Oberhütte, ab 1938 aus dem Elektrolyten der Elektrolyse Hettstedt 4. Schwefel 17. Jahrhundert im Kupfer- und Eisenvitriol, ab 1857 als Schwefelsäure aus den Gasen der Kupfersteinröstung 5. Selen labormäßig aus Gasen der Kupfersteinröstung, später aus dem Bleikammerschlamm der Schwefelsäureproduktion, ab 1938 aus dem Anodenschlamm der Kupferelektrolyse Hettstedt. 6. Kohlenstoff 1874 als Kohlenmonoxid im Gichtgas der Schachtöfen zur Energieerzeugung. 7. Gold aus Anodenschlamm der Elektrolyse Oberhütte (Goldbewertung) ab 1927 aus Anodenschlamm der Elektrolyse Ilsenburg, ab 1938 aus Anodenschlamm der Elektrolyse Hettstedt 8. Blei aus Rohhüttenflugstäuben auf der Eckardthütte in Mansfeld, ab 1922 auf der Kupferkammer- Bleihütte in Hettstedt 9. Zink 1907 als Zinkvitriol aus gerösteten Rohhüttenflugstaub, ab 1928 als Zinkoxid aus Bleischachtofenschlacke auf der Bleihütte Hettstedt 10 Molybdän aus den eisenhaltigen Rückständen der Vorherde - Eisensauen (Verfahren Teutschenthal) 11. Kobalt 1911 aus Eisensauen (Verfahren Teutschenthal) 12. Arsen 1923 als Abstrich (Rückstand ) bei der Bleiraffination 13. Antimon 1923 als Abstrich (Rückstand ) bei der Bleiraffination 14. Platin 1927 aus Anodenschlamm auf der Silberhütte in Hettstedt 15. Palladium 1927 aus Anodenschlamm auf der Silberhütte in Hettstedt 16. Rhenium 1929 aus Eisensauen nach FEIT, ab 1949 aus Flugstäuben der BleihütteHettstedt. 17. Gallium 1929 aus Eisensauen nach FEIT 18. Vanadin als Vanadinpentoxid aus der Kupfersteinumschmelzschlacke der Bessemerei 19. Cadmium 1948 aus Schwelgut bzw. Flugstaub vom differentiellen Wälzen als angereichertes Zwischenprodukt. 20. Thallium 1948 aus Schwelgut bzw. Flugstaub vom differentiellen Wälzen als angereichertes Zwischenprodukt. 21. Jod 1948 als apothekenreines Produkt, Nebenprodukt der Rheniumgewinnung. 22. Germanium 1959 als Konzentrationsprodukt aus den Bleischachtofenstäuben 23. Eisen 1981 aus Eisensau bei ihrer Verarbeitung in Finnland; Eiseninhalt wurde bezahlt und zu Eisenoxid verarbeitet.
Daten des Berg -und Hüttenwesens im Mansfelder Land
1199 " Um diese Zeit hat der Bergbau in der Grafschaft Mansfeld, nicht weit von Hettstedt, angefangen" 1342 Erste Erwähnung einer Schmelzhütte ( Heiligenthal ) um 1459 Saigerprozeß revolutioniert die Entsilberung des Kupfers ab 1500 Ausbau bedeutender Entwässerungsstollen für tiefere Lagerstätten 1584 Weltweit erstmalige Verwendung von Koks auf der Mittelhütte, bei Eisleben 1631 Einstellung des Bergbaus als Folge des Dreißigjährigen Krieges 1671 Freilassung des Bergbaues aus dem Eigenturn der Grafen von Mansfeld
1785 Einsatz der ersten in Deutschland gebauten Dampfmaschine im Hettstedter Revier zur Wasserhebung aus den Gruben
1798 Gründung der Bergschule in Eisleben
1809 Beginn des Auffahrens des Schlüsselstollens zur tiefstmöglichen Entwässerung der Grubenbaue; 1883 mit einer Länge von 31 km fertig gestellt
1852 Zusammenschluss der Einzelbetriebe zur Mansfeldschen Kupferschieferbauenden Gewerkschaft 1863 Beginn der Pflastersteinproduktion aus Rohhüttenschlacke 1870 Inbetriebnahme der Krughütte bei Eisleben 1875 Erste Großschachtanlage: Ernst-Schacht bei Helbra 1880 Inbetriebnahme der Kochhütte bei Helbra 1880 Beginn des Baues der Bergwerksbahn 1892 Auslaufen des Salzigen Sees in die Grubenbaue 1905 Erste elektrische Schachtförderung auf dem Hermann-Schacht bei Helfta 1909 Produktionsbeginn des Mansfelder Kupfer- und Messingwerkes Hettstedt. 1921 Gründung der Mansfeld AG 1931 Beginn der ständigen Subventionierung der Bergbau - und Hüttenbetriebe 1948 Bildung der Vereinigung Volkseigener Betriebe Mansfeld
1951 Wiederaufnahme der 1885 eingestellten Kupferschieferförderung im Sangerhäuser Bergbaurevier
1969 Einstellung des Bergbaues in der Mansfelder Mulde
1990 Einstellung der Erzförderung im Sangerhäuser Revier sowie der Produktion der Hüttenanlagen für die Erzververarbeitung in Helbra und Hettstedt
1999 Aufbau moderner Verhüttungsanlagen für die Verarbeitung kupferhaltiger Sekundärrohstoffe und Errichtung neuer Gießwalzanlagen für Kupferhalbzeuge bei der Mansfelder- Kupfer- und Messing GmbH in Hettstedt |
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Einweihungsveranstaltung |