Glück auf!

und willkommen

    

Auf der Homepage von Rolf Rische und Karl-Heinz Sommereisen †

Hinweise   Ausstellungen   Vereine    Videos    Fotografien   Bilder u. Grafik   Mineralien   Betriebe  Rosarium   Raismes Zeitzeugen    Mansfeld Museum Aktuell    Flamme der Freundschaft    Gästebuch  Einladungen  Home

Denkmal für die Berg- und Hüttenleute des Mansfelder Landes

Errichtet im Jahre 2000 in der Lutherstadt Eisleben vom Verein Mansfelder Berg- und Hüttenleute e.V. 

aus Anlaß des Beginnes der Kupfergewinnung vor 800 Jahren .

 

Beschriftungen der Stele des Berg-und Hüttendenkmals

Zusammengestellt vom Mitglied des VMBH, Dipl.Ing. Obering W. Klette

 
 

In 800Jahren wurden in den

Mansfelder / Sangerhäuser Bergbaurevieren

insgesamt:

ca. 110 Millionen Tonnen Kupferschiefer gefördert und daraus

2,6 Millionen Tonnen Kupfer sowie

15.000 Tonnen Silber ausgebracht

Die geförderte Erzmenge von 110 Millionen Tonnen ergäbe eine Mauer rund um den Erdball mit einem Querschnitt von 1m2. Das in dieser Zeit produzierte Kupfer von 2,6 Mill.Tonnen , entspräche einem Kupferring rund um den Erdball mit einem Durchmesser von 9,6cm.

Das in dieser Zeit produzierte Silber , etwa 15.000 Tonnen entspräche einen Silberring rund um den Erdball mit einem Durchmesser von 6,7mm.

Die übrigen Wertkomponenten des Kupferschiefers :

Neben Kupfer und Silber enthält der Kupferschiefer eine Vielzahl von anderen Elementen. Für über 50 Elemente liegen quantitative Angaben vor.

An diesem polymetallisch vererzten Kupferschiefer haben Generationen von Hüttenleuten gerungen, seine geringen Metallinhalte auszugewinnen und maximal zu nutzen, oftmals dabei Pionierarbeit leistend, als andernortes noch Reste mittelalterlicher Alchimie die Vorstellungswelt beherrschten. Insgesamt hat der Kupferschiefer 20 Elemente in technisch verwertbarer Form oder in einer für die Weiterverarbeitung hoch angereicherten Form hergegeben, eines davon, das Gallium , nur während kurzer Zeit und in geringen Mengen. Rechnet man hierzu noch Arsen und Antimon, deren geringe Mengen, angereichert in Zwischenprodukten zur Weiterverarbeitung an andere Hütten abgegeben worden sind, und betrachtet man auch den Kohlenstoff des Schiefers, der, zu Kohlenmonoxid umgewandelt, im Gichtgas der Energieerzeugung diente, als genutzten Bestandteil, so erhöht sich die Zahl der Elemente auf 23. Damit stehen der Kupferschiefer als Lieferant und sein Verhüttungsgang zur Ausgewinnung dieser Elemente als weltweite Einmaligkeit da, von keiner großtechnisch ausgebeuteten Lagerstätte und von keinem auf einem Rohstoff basierenden Hüttenprozess auch nur annähernd erreicht.

 

Zeittafel zur Gewinnung der Wertkomponenten aus Kupferschiefererz

 

1. Kupfer um 1200

2. Silber nach 1200

3. Nickel um1200 Legierungsbestandteil des Garkupfers, 1856 als Nickel sulfat aus Krätzkupfer, 1882 aus dem Elektrolyten der Elektrolyse auf der Oberhütte, ab 1938 aus dem Elektrolyten der Elektrolyse Hettstedt

4. Schwefel 17. Jahrhundert im Kupfer- und Eisenvitriol, ab 1857 als Schwefelsäure aus den Gasen der Kupfersteinröstung

5. Selen labormäßig aus Gasen der Kupfersteinröstung, später aus dem Bleikammerschlamm der Schwefelsäureproduktion, ab 1938 aus dem Anodenschlamm der Kupferelektrolyse Hettstedt.

6. Kohlenstoff 1874 als Kohlenmonoxid im Gichtgas der Schachtöfen zur Energieerzeugung.

7. Gold aus Anodenschlamm der Elektrolyse Oberhütte (Goldbewertung) ab 1927 aus Anodenschlamm der Elektrolyse Ilsenburg, ab 1938 aus Anodenschlamm der Elektrolyse Hettstedt

8. Blei aus Rohhüttenflugstäuben auf der Eckardthütte in Mansfeld, ab 1922 auf der Kupferkammer- Bleihütte in Hettstedt

9. Zink 1907 als Zinkvitriol aus gerösteten Rohhüttenflugstaub, ab 1928 als Zinkoxid aus Bleischachtofenschlacke auf der Bleihütte Hettstedt

10 Molybdän aus den eisenhaltigen Rückständen der Vorherde - Eisensauen (Verfahren Teutschenthal)

11. Kobalt 1911 aus Eisensauen (Verfahren Teutschenthal)

12. Arsen 1923 als Abstrich (Rückstand ) bei der Bleiraffination

13. Antimon 1923 als Abstrich (Rückstand ) bei der Bleiraffination

14. Platin 1927 aus Anodenschlamm auf der Silberhütte in Hettstedt

15. Palladium 1927 aus Anodenschlamm auf der Silberhütte in Hettstedt

16. Rhenium 1929 aus Eisensauen nach FEIT, ab 1949 aus Flugstäuben der BleihütteHettstedt.

17. Gallium 1929 aus Eisensauen nach FEIT

18. Vanadin als Vanadinpentoxid aus der Kupfersteinumschmelzschlacke der Bessemerei

19. Cadmium 1948 aus Schwelgut bzw. Flugstaub vom differentiellen Wälzen als angereichertes Zwischenprodukt.

20. Thallium 1948 aus Schwelgut bzw. Flugstaub vom differentiellen Wälzen als angereichertes Zwischenprodukt.

21. Jod 1948 als apothekenreines Produkt, Nebenprodukt der Rheniumgewinnung.

22. Germanium 1959 als Konzentrationsprodukt aus den Bleischachtofenstäuben

23. Eisen 1981 aus Eisensau bei ihrer Verarbeitung in Finnland; Eiseninhalt wurde bezahlt und zu Eisenoxid verarbeitet.

 

 

 

 

 

 

Daten des Berg -und Hüttenwesens im Mansfelder Land

 

1199 " Um diese Zeit hat der Bergbau in der Grafschaft Mansfeld, nicht weit von Hettstedt, angefangen"

1342 Erste Erwähnung einer Schmelzhütte ( Heiligenthal )

um 1459 Saigerprozeß revolutioniert die Entsilberung des Kupfers

ab 1500 Ausbau bedeutender Entwässerungsstollen für tiefere Lagerstätten

1584 Weltweit erstmalige Verwendung von Koks auf der Mittelhütte, bei Eisleben

1631 Einstellung des Bergbaus als Folge des Dreißigjährigen Krieges

1671 Freilassung des Bergbaues aus dem Eigenturn der Grafen von Mansfeld

 

1785 Einsatz der ersten in Deutschland gebauten Dampfmaschine im Hettstedter Revier zur Wasserhebung aus den Gruben

 

1798 Gründung der Bergschule in Eisleben

 

1809 Beginn des Auffahrens des Schlüsselstollens zur tiefstmöglichen Entwässerung der Grubenbaue; 1883 mit einer Länge von 31 km fertig gestellt

 

1852 Zusammenschluss der Einzelbetriebe zur Mansfeldschen Kupferschieferbauenden Gewerkschaft

1863 Beginn der Pflastersteinproduktion aus Rohhüttenschlacke

1870 Inbetriebnahme der Krughütte bei Eisleben

1875 Erste Großschachtanlage: Ernst-Schacht bei Helbra

1880 Inbetriebnahme der Kochhütte bei Helbra

1880 Beginn des Baues der Bergwerksbahn

1892 Auslaufen des Salzigen Sees in die Grubenbaue

1905 Erste elektrische Schachtförderung auf dem Hermann-Schacht bei Helfta

1909 Produktionsbeginn des Mansfelder Kupfer- und Messingwerkes Hettstedt.

1921 Gründung der Mansfeld AG

1931 Beginn der ständigen Subventionierung der Bergbau - und Hüttenbetriebe

1948 Bildung der Vereinigung Volkseigener Betriebe Mansfeld

 

1951 Wiederaufnahme der 1885 eingestellten Kupferschieferförderung im Sangerhäuser Bergbaurevier

 

1969 Einstellung des Bergbaues in der Mansfelder Mulde 

 

 

1990 Einstellung der Erzförderung im Sangerhäuser Revier sowie 

der Produktion der Hüttenanlagen für die Erzververarbeitung in  Helbra und  Hettstedt

 

 

1999 Aufbau moderner Verhüttungsanlagen für die Verarbeitung kupferhaltiger Sekundärrohstoffe und Errichtung neuer Gießwalzanlagen für Kupferhalbzeuge bei der Mansfelder- Kupfer- und Messing GmbH in Hettstedt

Einweihungsveranstaltung