Glück auf!

und willkommen

    

Auf der Homepage von Rolf Rische und Karl-Heinz Sommereisen †
Hinweise   Ausstellungen   Vereine    Videos   Bilder u. Grafik   Mineralien   Betriebe   Gästebuch   Home

Das Jahrestreffen des Traditionsvereins der Bergschule Eisleben e.V.  fand im Jahr 2009 in Cottbus statt.

Den Teilnehmern der Veranstaltung wurden von Dr. Bernhard Breitner 2 Broschüren vorgestellt.

Ich möchte auf meiner Homepage die Mitglieder unseres Traditionsvereins und die Öffentlichkeit auf diesem Wege

über diese Initiative informieren und nutze die Möglichkeit - Zum Geleit - aus der Broschüre zu zitieren.

 

Zum Geleit

Mit dieser Schrift beginnt eine in unregelmäßiger Folge erscheinende Reihe wissenschaftlicher Veröffentlichungen zu Bergbauthemen, die wir unter dem Namen „Eisleber Bergschulhefte" zum 20. Jahrestag unserer Vereinsgründung auf den Weg schicken. Die Initiative dazu verdanken wir unserem Vereinsmitglied Dr. Bernhard Breiter, Erfurt, Absolvent der Bergschule von 1962. der sich nach seinem Studium in Eisleben bis zum Doktorexamen an der Bergakademie in Freiberg weiter qualifizierte und bis zum Eintritt In den Ruhestand 2006 In leitender Tätigkeit In Sondershausen und Erfurt wirkte,

Wir sprechen die Erwartung aus, dass sich recht viele interessierte Fachleute des Berg- und Hüttenwesens durch Veröffentlichung und Förderung in unsere Schriftenreihe einbringen und wünschen den „Eisleber Bergschulheften" einen vollen Erfolg.

                                                                                                                               Glück auf!

                                                                                                                               Dr.-Ing. Gerhard Boltz

                                                                                                                               Vorsitzender des Traditionsvereins

                                                                                                                               der Bergschule Eisleben e.V.

 

Glück auf, Cottbus!

von Helga Ezold-Boltz, TVB

„Auf Wiedersehen im nächsten Jahr in Cottbus!" war zum Himmelfahrtstreffen 2008 in Masserberg von den Vereinsmitgliedern des TVB allseits zu hören - "Glück auf" klang es nun im Lindner Congress-Hotel in Cottbus. Offiziell fand das Traditionstreffen vom 15. - 17. Mai (also eine Woche vor Himmelfahrt) statt; aber wie immer begann es „inoffiziell" für viele etliche Tage eher und endete wiederum einige Tage später.

 

Der alljährliche Höhepunkt, die Festveranstaltung am Abend des 15. Mai, vereinte 170 erwartungsfrohe Kameraden und Kameradinnen. Zu Beginn der kurzen Festrede des Vereinsvorsitzenden Dr. Boltz konnte ein großes Schweigen regelrecht „gehört" werden: noch nie war die Liste der im abgelaufenen Jahr verstorbenen Kameraden und Kameradinnen so lang wie dieses Mal - ihrer gedenkend und sich an sie erinnernd, hatten sich alle erhoben - betroffen. Die dann folgenden bergmännischen Zeremonien halfen mit, den Abend in traditioneller Weise fortzuführen und sehr spät ausklingen zu lassen.Zu dem Gesang des Steigerliedes marschierten in gewohnter Weise Fahnenträger mit unserem Vereinsbanner und die „Helfer" für das Arschleder-Springen der Auszuzeichnenden ein, in diesem Jahr wurden die Kameraden Gerhard Globisch und Jürgen Münch zu Ehrenknappen geschlagen, 5 Kameraden und Kameradinnen erhielten die Goldene Ehrennadel des Vereins. Kamerad Ralf-Hilmar Schröder wurde auf Grund seiner hervorragenden Verdienste um die Vereinsarbeit, insbesondere auch seines außerordentlichen Einsatzes bei der Vorbereitung und Durchführung der Traditionstreffen, zum Ehrenmitglied ernannt und dafür stürmisch bejubelt.

 

Ein weiterer Höhepunkt war das Auftreten unseres Kameraden Dr. Bernhard Breiter aus Erfurt. Auf seine Initiative wurde eine Schriftenreihe mit der Bezeichnung „Eisleber Bergschulhefte" konzipiert. Das erste, im Eigenverlag erschienene Heft mit dem Titel „Der Arschledersprung" wurde von ihm dem Vorsitzenden überreicht. Es zeigt, dass sich der Verein bei der Wissensvermittlung zum berg- und hüttenmännischen Brauchtum in besonderer Weise engagiert. Kam. Dr. Breiter rief alle schreibfreudigen Kameraden auf, sich in dieses Projekt einzubringen. An interessanten Themen dürfte es nicht mangeln, die nächsten 3 Hefte sind angedacht. Besonderer Dank gilt unserem Mitglied Frau Irmtraud Findeisen, die das Lektorat übernommen hat. Ferner übergab Kam. Dr. Breiter dem TVB ein Glasbild mit Porträt und Namenszug von Prof. Gerhard Leithold, dessen 100. Geburtstag im September 2009 besonders gewürdigt werden soll. Über die Veranstaltung dazu wird der Verein ausführlich berichten. Die musikalische Gestaltung des Abends hatte Rolands Partydisco übernommen, mit der auch der Schichtwechsel bestens „funktionierte".

 

Der Morgen des 16. Mai war der Mitgliederversammlung, die im diesen Jahr zugleich Wahlversammlung war, vorbehalten. Die Berichterstattung des Vorsitzenden, der Revisionskommission und der Kassenbericht fanden 100 %-ige Zustimmung der Mitglieder.Die Neuwahl des Vorstandes, der für 2 Jahre bestimmt wurde, fand als offene Wahl statt, und der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Dr. Gerhard Boltz Vorsitzender, Ralf-Hilmar Schröder Stellvertreter, Heinz Otto Schatzmeister, Beisitzer: Erwin Former (Schriftführer), Alfred Kamradt, Bodo Löbert, Hans-Jürgen Münch, Gerhard Ramdohr, Lothar Sebastian. Kassenprüfer: Eberhard Haupt (Vorsitzender), Ferdinand Köllner, Manfred Hauche.

 

Nach der Diskussionsrunde und einer kurzen Vorschau auf das Traditionstreffen 2010 in Rothenburg an der Fulda konnte die Versammlung relativ pünktlich beendet und dann die vorgesehenen Exkursionen in Angriff genommen werden. Auch bei der Auswahl der Exkursionsziele war der Einsatz von Kam. Ralf-Hilmar Schröder spürbar: im Besucherbergwerk F60 im Tagebau Lichterfeld fand der „liegende Eiffelturm" der Lausitz - die Förderbrücke ist mit 302m größer als der Turm mit 300m in Paris - besonderes Interesse; vom ermöglichten Einblick in die Abbautechnologie eines Braunkohlentagebaues schwärmten die Teilnehmer der Exkursionsfahrt nach Jänschwalde, und der Fürst Pückler-Park mit Schloss Branitz war einzigartig. Leider war die Qualität der durch den Park führenden Kräfte unterschiedlich und gewöhnungsbedürftig - das gilt auch für die zuständigen Bus-Unternehmen - dadurch kamen hier nicht alle Teilnehmer auf ihre Kosten.Am Abend war das alles wieder vergessen, und das gesellige Zusammensein mit dem Spreewald-Duo hat allen Spaß gemacht, obwohl die Beine ein bisschen weh taten.

 

Der Tag der Abreise - jedenfalls für die meisten - war wiederum viel zu schnell da, wurde aber mit einer „City-Tour" durch Cottbus mit deren Traditionsstraßenbahn, die die Kameraden noch `mal richtig „schön" durchrüttelte, eingeleitet. Nach dem Mittagessen und vielem Händeschütteln ging das Treffen nun doch zu Ende mit aufrichtigen Dankesworten an das Organisationskomitee, das eben keinen besseren Leiter haben konnte als unser jüngstes Ehrenmitglied Ralf-Hilmar Schröder.

 

Treffen in Cottbus von Günter Schöwel im Bild festgehalten

Collage: Rolf Rische

 

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

_______________________________________________________________________________________

Exkursion zur F60

Hans-Jürgen Schmidt

Die Förderbrücke F 60 – eine sehenswerte ingenieur-technische Leistung

Wer in die Lausitz fährt, sollte es nicht versäumen, die Förderbrücke eines ehemaligen Tagebaus zu besuchen. Immerhin kann man von ca. 80 m Höhe in die Landschaft blicken. Die Führung des Besucherbergwerks dauert ca. 2 Stunden und man muss bis auf ca. 80 m hoch laufen. Vergleicht man die Brücke mit dem Eifelturm, so kommt man auf folgenden Vergleich:

Der Eifelturm ist 324 hoch, mit einem Gewicht 7 500 t Stahl – die F 60 ist 502 m lang mit einem Gewicht von 11 000 t Stahl.

Maximal konnten mit der Förderbrücke 29 000 m³ Abraum in einer Stunde mit einer Anschlussleistung von 27 000 KW über den Tagebau hinweg bewegt werden.

Das Besucherbergwerk F60 befindet sich im Landkreis Elbe-Elster, südlich der Ortschaft Lichterfeld am zukünftigen „Bergheider See". Die F60 ist über die Bundesstraße 96, Abfahrt in der Ortschaft Lieskau in Richtung Lauchhammer, zu erreichen, Aus Richtung Süden kommend gelangt man über Lauchhammer (Richtung Kostebrau) ebenfalls zum Besucherbergwerk, benutzen sollte man die Abfahrten der Autobahn13 - Bronkow, aus Richtung Norden, bzw. Großräschen aus Richtung Süden kommend.

Die Abraumförderbrücke F 60 im ehemaligen Großtagebau Klettwitz-Nord wurde 1989 -1991 vom Lauchhammerwerk, der heutigen MAN TAKRAF Fördertechnik GmbH gebaut. Sie war vom 5.2.1991 bis 30.6.1992 in Betrieb. Die Abraumförderbrücke ist für den Abbau eines über dem Kohleflöz liegenden Deckgebirges bis zu einer Mächtigkeit von 60 m entwickelt worden. Die maximale Förderleistung des Hauptförderers dieser F60 betrug 29.000 m³/h geschüttete Abraummasse. Auf der Baggerarbeitsebene waren je ein Eimerkettenschwenkbagger. Sie sind links und rechts der Abraumförderbrücke F 60 an je einer Querförderanlage angeordnet. Die Bagger konnten sowohl im Hochschnitt als auch im Tiefschnitt arbeiten. Über ein Fördersystem von Bandanlagen gelangte das Fördergut auf kürzestem Weg auf die Kippenseite des Tagebaus. Hier konnte es je nach Notwendigkeit auf 5 Abwurfstellen verteilt werden. Die Albraumförderbrücke und die angeschlossenen Bagger wurden von einem Hauptleitstand aus zentral gesteuert.

 

Die Förderbrücke in der Gesamtansicht

 

Die Förderbrücke, wo der Abraum von den Eimerkettenschwenkbagger aufgebracht wird.

 

Die Förderbrücke auf der Seite des Abwurfseite – ca. 80 m hoch.

 

Die Förderbrücke mit den Antriebsmotoren. Im Vordergrund die Schaufel eines Eimerkettenschwenkbaggers

 

Die Antriebsmotoren der Förderbrücke.

 

Auf der Förderbrücke

 

Der Blick von der Förderbrücke auf den ehemaligen Tagebau

 

Der Blick von der Förderbrücke auf den ehemaligen Tagebau

 

Auf der Förderbrücke

 

Der Blick vom höchsten Punkt der Förderbrücke

 

Mitglieder mit ihren Familienangehörigen des TVB besuchten die F60

 

Glück auf Kamerad Rische,
..... Da an der Bergschule nicht nur Mansfelder ausgebildet wurden, sondern auch Bergleute aus der Kaliindustrie, so kann ich dir etliches zu senden........
Übrigens - die Homepage hat mir sehr gefallen.
Hans-Jürgen Schmidt, Sondershausen

Zum Bergmännischen Brauchtum – Das Arschleder

Beim Traditionstreffen der Bergschule Eisleben in Cottbus im Mai 2009 präsentierte Dr. Bernhard Breiter zum ersten Mal eine Schrift unter den Titel „Der Arschledersprung". Sie ist im Eigenverlag von ihm herausgeben und stellt das erste Heft von weiteren Heften zum Brauchtum der Bergleute dar. Mit weitern Veröffentlichungen zum Brauchtum der Bergleute soll die Thematik unter dem Motto „Eisleber Bergschulhefte" fortgeführt werden.

Es sei deshalb aus dem Vorwort zitiert werden:

„Die Berg- und Hüttenleute stellen sich der Verantwortung, folgenden Generationen in den traditionsreichen Bergrevieren das sich über Jahrhunderte in Mannigfaltigkeit und großer Fülle entwickelte bergmännische Brauchtum zu erhalten und erlebbar zu machen. Die Vielzahl der Aktivitäten der Bergmannsvereine stimmen mich optimistisch, dass wir das überlieferte Brauchtum auch in die Zukunft tragen. Die Brauchtumspflege der Berg- und Hüttenleute ist im Vergleich zu anderen Berufsgruppen wegen ihres Alters und der Kontinuität ein historisch wertvolles Kulturgut, das, wenn auch modifiziert, weiterlebt. Sie ist Ausdruck von bergmännischern Berufsstolz, von Berufsverbundenheit und Liebe zur Heimat. Manches hat sich über Jahrhunderte erhalten, anderes ist in Vergessenheit geraten und musste wieder an das „Tageslicht gefördert" werden. Trotz gravierender gesellschaftlicher Veränderungen und Zwangspausen durch Kriege und der durch die Einstellung des Bergbau- und Hüttenbetriebes bedingten zeitweiligen Unterbrechungen des Vereinslebens ist viel erhalten geblieben und mit neuem Leben erfüllt worden. Das haben wir nicht zuletzt den Kameraden der Bergmannsvereine zu danken, die sich mit viel Engagement der Erforschung und Pflege des Brauchtums widmen. Ein Baustein des vielfältigen bergmännischen Brauchtums, der über Jahrhunderte bis in die Gegenwart eine besondere Rolle gespielt hat, ist der Arschledersprung. Über Ursprung und historisch überlieferte Besonderheiten rund um das Arschleder sowie all die Dinge, zu denen ich bei der Spurensuche fündig geworden bin, habe ich in dem vorliegenden Heft geschrieben, damit das alles nicht in Vergessenheit gerät. Bei der Recherche bin ich auf die Schrift von Christian Wilhelm Friedrich Schmid „Von dem Rechte des Bergleders" aus dem Jahre 1774 gestoßen. Dank der Unterstützung der Bibliothek Georgius Agricola" / Wissenschaftlicher Altbestand der TU Bergakademie Freiburg kann ich einem großen interessierten Leserkreis diese Schrift als Neudruck präsentieren. Mögen die Informationen zum Arschleder aufmerksame Leser finden und das Interesse wecken, die Tradition des Arschledersprungs mit Freude in Gegenwart und Zukunft zu erhalten."

Das erste Heft ist für jeden Bergmannsverein von Bedeutung, die den Arschledersprung in ihrem Vereinsleben pflegen. Derjenige der den Sprung realisierte, sollte so ein Heft bekommen.

Erhalten kann man das Heft von Dr. Breitner:

E –mail Adresse: DR.BREITER@FEENET.DE oder Telefon: 0361 413239

 

Die beigefügten Bilder zeigen das Titelblatt des Heftes und einen Auszug aus einem Aufsatz aus dem Jahre 1774 mit dem Titel: „Aufsatz von dem Rechte des Bergleders" von C.W.F. Schmid. Biographische Angaben sind zum Verfasser im Heft enthalten.

 

Hans-Jürgen Schmidt